Braunwald (GL)

19. Oktober 2022

Tour über tolle Trails durchs ganze Grosstal. Bequem bringen einen die Bergbahnen auf die Gumen hoch über Braunwald. Von dort startet man über einen grandiosen  Singletrail über den Seblengrat. Bis auf ein paar Passagen ist dieser durchwegs fahrbar und hält tolle Aussicht auf die Glarner Alpen bereit. Viel zu schnell erreicht man bereits wieder die Bergstation Grotzenbüel und biegt bei der Alp Stafel auf die Route 307 von Schweiz Mobil ein. Auf dieser erreicht man über wunderschöne Trails die Alpwirtschaft Bächistübli, wo die Gartenterasse in schönster Bergkulisse wartet. Der Weg weiter zum Oberblegisee ist stellenweise etwas verblockt. Das wird jedoch im Jahr 2023 behoben und der Trail wird biketauglich umgebaut. Die Abfahrt vom See bis zur nächsten Wirtschaft Leuggelen ist dann fahrtechnisch nicht sehr anspruchsvoll. Dies trifft auch für den nächsten Abschnitt über das Dorf Schwändi bis zum Aufstieg zur Schwammhöchi im Klöntal zu. Dieser ist nicht besonders steil und mit den nötigen Kraftreserven gut zu meistern. Dafür wird man oben im Bergrestaurant auch mit einem tollen Ausblick auf den Klöntalersee belohnt. Für die Abfahrt hat man nebst der Downhillpiste auch die Möglichkeit, über den Wanderweg runter zur Staumauer und der Löntsch entlang nach Riedern zu fahren.  Dieser Abschnitt hält stellenweise reichlich Fahrspass bereit und ist wegen dem Verlauf gleich neben dem Bach landschaftlich sicher der Downhillpiste vorzuziehen.


Alp Muntatsch (GR)

23. September 2022

Downhillspass oberhalb von St. Moritz. Nach drei Tagen auf dem Bike gönnte ich mir heute die Bergbahn von Celerina nach Marguns. Oben angekommen ging es aber bereits steil los Richtung Corviglia. Dort beginnt der legendäre Olympia-Trail bis runter zur Mittelstation Chantarella. Die Aussicht unterwegs ist viel zu schön, als dass man alles in einem Stück runterfahren sollte. Der Trail selbst ist einfach zu fahren, geht wegen seiner Länge aber ganz schön in Beine. Bei der Mittelstation Chantarella gibt es aber in einer originell umgebauten Seilbahnkabine die nötige Verpflegung. Wieder zurück auf der Corviglia geht es über den nächsten Trail runter nach Marguns. Ab dort ist dann erst mal Schieben angesagt. Der Trail 672 hoch bis nach Munt da la Bês-cha ist zwar gut ausgebaut, jedoch zu steil um zu fahren. Ab dort beginnt dann aber traumhaftes Biketerrain über die Alp Muntatsch. Wer es gerne einfach hat, der bleibt besser auf dem Trail 672 und wählt nicht den Umweg über Margunin, wo stellenweise geschoben werden muss. Die Abfahrt runter nach Bever lässt es dann stellenweise richtig krachen und so kann man im Tal in der Bever Lodge den Tag ausklingen lassen.  


Val Poschiavo (GR)

22. September 2022

Vom Berninapass bis zum Lago di Poschiavo. Nach dem Start auf dem Berninapass müssen zuerst mal die Wanderer abgeschüttelt werden, welche auf der Passhöhe gleichzeitig den Zug verlassen haben. Doch schon nach wenigen Minuten entlang des Lago Bianco hat man den Weg ganz für sich alleine. Vom Ende des Sees bis zur Alp Grüm führt der Bike-Trail abseits des Wanderweges über die Hochebene Pru dal Vent, von deren vorderen Ende man bereits einen ersten Blick Richtung Puschlav geniessen kann. Im Bereich der Alp Grüm bis runter nach Cavaglia teilen sich dann Wanderer und Biker wieder den Weg, was aber mit etwas Toleranz und freundlichen Worten kein Problem darstellt. Ab Cavaglia wechselt man von der Route 673 auf die Route 431, welche einen grad bei der Ankunft auf der Alp Braita Dasott mit einem happigen Anstieg begrüsst. Oben auf der Alpstrasse angekommen geht es dann über Singletrails gemütlich weiter und man erreicht nach einer kurzen Tragestrecke oberhalb der Alp Puntiglia die Alp Selva, wo ein Restaurant mit leckeren Desserts aufwartet. Nun müssen noch die letzten 150 Höhenmeter überwunden werden, bevor auf der Alp Torn die Abfahrt nach Le Prese in Angriff genommen werden kann.


Suvrettapass (GR)

21. September 2022

Rund um den Piz Nair im Oberengadin. Nach dem Start auf der Corviglia geht es über die Alpstrasse hoch bis zum St. Moritzerberg, wo der Singletrail zum Suvrettapass beginnt. Der Trail ist auch für weniger Geübte durchwegs fahrbar. Schon vor dem Pass ist der gleichnamige See zu sehen, welcher eingebettet zwischen den Bergflanken liegt. Obwohl der Anblick Richtung Val Bever bereits tolles Abfahrtsvergnügen verspricht, lohnt es sich, auf der Passhöhe nochmals kurz innezuhalten und die tolle Berglandschaft zu geniessen. Schon kurz nach dem Start auf dem Pass findet man sich in einer grandiosen Berglandschaft wieder. Der Trail führt entlang der Ova da Suvretta, welche sich über die Alplandschaft schlängelt. Erstes Ziel ist sicher die Alp Suvretta, wo gekühlte Getränke im Brunnen auf Abnehmer warten. Ab hier führt die Route über die Alpstrasse, welche fahrtechnisch keine Herausforderungen mehr bereithält. Nun ändert sich aber auch die Landschaft und bis runter nach Spinas rollt man vorbei an Kiefern, Arven & Co. Der Rest der Strasse bis nach Bever ist leider asphaltiert, führt aber durch eine nicht minder schöne Landschaft und man erreicht nach gut zwei Stunden wieder den Talboden.


Val Fedoz (GR)

20. September 2022

Tour vorbei an vielen Seen und durch schöne Flusslandschaft. Gestartet wird am Bahnhof St. Moritz und somit auch am ersten See der Tour, dem St. Moritzersee. Am Ende des Dorfes erreicht man den Campingplatz, von wo aus es nur ein paar Höhenmeter bis zum Lej Marsch sind. Im Anschluss folgt ein steiler aber kurzer Anstieg zum Lej Nair welcher eingebettet zwischen Arven, Föhren und Lärchen liegt. Nach einer kurzen Abfahrt erreicht man Surlej, wo man den Weg entlang des Silvaplaner Sees einschlägt. Der Genuss ist nur kurz, denn schon bald beginnt der Anstieg hoch zur Alp La Muotta. Nach einer kurzen Abfahrt über einen Singletrail führt die Route dann fast eben bis zum Eingang des Val Fex, bevor es den nächsten happigen Anstieg bei der Crap de la Turba zu meistern gilt. Die Alp Petpreir ist dann sogleich das Eingangstor zum Val Fedoz. Der rechtsufrige Wanderweg ist nur bedingt fahrbar. Das spielt aber nicht mal so eine Rolle, ist doch die Aussicht auf die Flusslandschaft so grandios, dass man sie immer wieder geniessen möchte. Bei der ersten Brücke wird der gleichnamige Fluss überquert und über den linksufrigen Weg geht es wieder talauswärts bis hinunter an den Silsersee. Bevor man aber das Ziel in Maloja ansteuert, sollte man unbedingt noch dem kleinen Ort Isola einen Besuch abstatten.


Grindelwald First (BE)

29. August 2022

Abwechslungsreiche Tour durch die Jungfrauregion. Nach dem Start auf der First geht es gleich schon mal alles andere als gemütlich los. Bis hoch zum Bachalpsee sind ein paar happige Anstiege zu bewältigen. Bis zum See sind auch noch viele Wanderer auf der Alpstrasse unterwegs, was sich jedoch schlagartig ändert, nachdem man die Abfahrt zur Bachalp in Angriff genommen hat. Nur noch vereinzelt trifft man auf Wanderer und man kann den technisch anspruchsvollen Trail richtig geniessen. Ab der Alp geht es erstmal auf der Alpstrasse weiter, bis kurz nach dem Restaurant Waldspitz wieder Singletrails warten. Diese führen anfänglich über Treppenstufen, sind aber durchwegs fahrbar und man trifft unterwegs auf namenlose Waldseen und Scheunen, welche auf den Alpwiesen auf Besucher warten. Dieses Bild zieht sich fort bis man die Strasse zur Grossen Scheidegg erreicht. Der Aufstieg ist zwar lang und exponiert, doch ist die Steigung gleichmässig und auf dem Asphalt sind die Höhenmeter einfacher zu meistern. Ab der Passhöhe ist die Bikeroute über die Strasse ausgeschildert, was beim Anblick des Wanderweges einen richtigen Biker jedoch kaum begeistern kann. Die bessere Wahl ist, bis zur Schwarzwaldalp dem Wanderweg zu folgen. Dort erwartet einen dann ein explizites Fahrverbot. Mit einem kleinen Umweg über die Alp Rufenen kann dieses umfahren werden und ab der Gschwantenmad geht es dann wieder über Wanderwege, welche einigen Fahrspass versprechen, bis runter ins Tal nach Meiringen.


Galm (VS)

26. August 2022

Gehört wohl zu den Top Ten im Wallis. Die Tour ist eine Mischung zwischen Torrent-Trail und Jänziberg-Trail und startet auf der Rinderhütte oberhalb von Leukerbad. Schon kurz nach dem Start zweigt die Strecke von der Alpstrasse ab und man findet sich auf einem wunderschönen Singletrail wieder, welcher durch prächtige Alplandschaften bis zur Teugmatte führt. Dom, Weisshorn, Grand Combin und Mont Blanc sind bei gutem Wetter sofort zu erkennen und es lohnt sich wirklich, am Wegrand auch mal innezuhalten und einfach nur zu geniessen. Die Strasse von der Teugmatte zur Alp Galm ist asphaltiert und ohne grosse Anstrengung zu meistern. Zwar hat es auf der Alp keine Wirtschaft, doch lohnt sich der Besuch allemal. Nur die restlichen Meter hoch zum Wysse See hätte ich mir sparen können, denn dieser war mehr oder weniger ausgetrocknet.  Über die Bachalp führt die Route weiter zur Niwenalp, wo gekühlte Getränke im Brunnen auf Abnehmer warten, bevor sie dann vor der herrlichen Bergkulisse genossen werden können. Im Anschluss geht es über Singletrails weiter durch Lärchenwälder bis zur Fäsilalp. Dort lohnt sich der Besuch des Restaurants Trächu Hittu, wo lokale Produkte in hoher Qualität angeboten werden. Der Aufstieg zur oberen Fäsilalp ist steil und war nach der Käseschnitte für mich nur schiebend zu meistern. Ab der Alp wartet dann aber wieder erstklassiges Terrain auf die Biker und führt an Oberer und Unterer Meiggu vorbei über erstklassige Singletrails nach Jeizinen. Die Abfahrt über den Jeizibärg nach Gampel ist dann technisch nicht mehr so anspruchsvoll und man kann an vielen Orten die schöne Aussicht ins Tal nochmals geniessen.


Stächelegg (LU/BE)

21. August 2022

Einfache Tour über die malerischen Hügel des Entlebuchs. Nach dem Start am Bahnhof Entlebuch folgt man dem Wanderweg der Kleinen Emme entlang, welcher sich als schöner Singletrail entpuppt. Nach der Abzweigung ins Fontannetal gibt es vorerst nur kleine Steigungen zu meistern, doch schon nach der Mühle ändert sich das. Mit gleichmässiger Steigung erreicht man nach gut einer Stunde das Restaurant Holzwäge. Wer will, kann sich hier nochmals stärken oder tut dies weiter oben beim Hofladen Änzihüsli, wo leckere Produkte vom Bauernhof feilgeboten werden. Die restlichen Meter hoch zur Oberänzi sind dann trotz asphaltierter Strasse nochmals sehr steil. Umso mehr geniesst man dann den Rundblick über Emmental und Entlebuch bis in die Alpen und ins Mittelland. Auf der Stächelegg wird man vom Hofhund und den Hühnern begrüsst und kann sich mit Produkten von der Alp (Trockenfleisch und Käse) fit für die Abfahrt machen. Diese führt über ein Gemisch von Forststrassen und Singletrails. Dabei passiert man herrliche Alpweiden, durchquert verwurzelte Waldpartien und kommt vorbei an abgelegenen Bauernhöfen. Immer wieder wechselt man dabei wieder mal den Kanton und fährt wieder ein Stück auf der Berner Seite. Nach dem wunderschön gepflegten Rütihus (siehe Bildstrecke) sind es nur noch ein paar Pedalumdrehungen bis zum Ziel in Escholzmatt.


Schwarzseealp (GR)

04. August 2022

Was liegt am vierten Tag noch drin, wenn die Kraftreserven schon stark angezählt sind. Ich entschloss mich für eine konditionell einfachere Route vom Wolfgangpass zur Schwarzseealp und dann einfach runter nach Klosters. Nach dem Start geht es erst noch fast eben los bis die Alpstrasse im Wald dann ansteigt und man nach gut einer halben Stunde die Alp inkl. Besenbeiz erreicht. Im Anschluss erwartet einen schönstes Biketerrain über den Gotschnaboden bis zum Riedwald. Dann steigt es nochmals kurz an bis zum Bahnhof Laret, von wo aus es nur noch ein Katzensprung zum Schwarzsee ist. Auch hier ist Baden erlaubt und man findet sicher gerade im Hochsommer eine willkommene Abkühlung. Die Route führt von Laret weiter über den Wanderweg dem Stützbach entlang bis zum Grüenbödeli, wo eine Sommerbeiz mit Grillspezialitäten auf Biker, Wanderer und Autofahrer wartet. Sehr zu empfehlen ist übrigens der Cheeseburger. Ab dem Grüenbödeli wählen Biker bitte den Weg am rechten Ufer entlang. Hier ist eine der wenigen Stellen, an denen Wanderer und Biker getrennt geführt werden. Über tolle Singletrails erreicht man den Verladebahnhof Selfragna und folgt dort weiter dem Stützbach bis zum Ziel in Klosters.


Chörbsch Horn (GR)

03. August 2022

Mit dem Muskelkater in den Beinen hoffte ich, dass ich weniger schieben musste als am Vortag. Es war dann doch einiges besser, doch ganz ohne ging es dann doch nicht. Nach dem Start auf dem Weissfluhjoch führte die Route durchs Haupter Täli zum Felsenweg und gleich im Anschluss auf den Strelapass. Ab dort führt wunderbares Biketerrain vorbei am Strelasee bis zur unbewirteten Chörbschhornhütte. Auf einer kleinen Anhöhe gleich neben der Hütte kann man vor der Abfahrt nochmals die Aussicht auf Davos und die umliegende Bergwelt geniessen. Während der Abfahrt Richtung Staffelalp hat man dafür keine Zeit mehr und man sollte sich aufs Bike und die Strecke konzentrieren. Allzu schwer ist die Abfahrt aber nicht einzustufen und sie lässt das Bikerherz sowie das Material jubeln. Auf der Staffelalp ist dann Zeit für eine Stärkung in der alten Walsersiedlung, denn bis zur Chummeralp hat es wieder ein paar Abschnitte dabei, die nur schiebend zurückgelegt werden können. Dafür trifft man hier auf keine Menschenseele mehr und man hat den Wanderweg für sich ganz alleine. Auch nach dem Chummerbach muss nochmals kurz geschoben werden, bis der Mälboden erreicht ist. Bei der Abfahrt von der Bärentalalp nach Davos Glaris ist der Weg dem Bach entlang ganz sicher die bessere Wahl. Das Ziel in Wiesen ist aber noch in weiter Ferne und die Strecke auf der Westseite der Zügenschlucht hält noch einige Gegenanstiege bereit. Ob diese fahrbar sind oder nicht, hängt ganz von den Kraftreserven ab. Schön ist die Strecke aber allemal und auf jeden Fall hat man sich im Bahnhof-Beizli in Wiesen dann eine Erfrischung verdient.


Keschhütte (GR)

02. August 2022

Der nächste Tag sollte dann anstrengender werden. Ich hatte mich bereits auf viel Schieben eingestellt und so kam es auch heraus. Kurz hinter dem Dürrboden konnten die erste Meter Richtung Scalettapass noch gefahren werden. Dann musste das Bike für die restlichen 500 Höhenmeter rauf zum Pass geschoben werden. Der Weg ist jedoch gut ausgebaut, so dass das Schieben leicht vonstatten geht. Der Einsatz zahlt sich aus, denn hinter dem Pass wird man mit einer traumhaften Abfahrt zur Alp Funtauna belohnt. Auf der Alp sollte man nach den freilaufenden Schweinen Ausschau halten, welche sich sehr zutraulich verhalten und sich auch gerne streicheln lassen. Im Anschluss können wieder ein paar Meter gefahren werden, doch schon bald ist je nach Kraftreserven im oberen Teil des Val Funtauna wieder Schieben angesagt. Nach gut eineinhalb Stunden erreicht man dann die Keschhütte, wo man sich stärken kann und die Wahl hat, zurück zur Alp Funtauna oder nach Bergün hinunterzufahren. Natürlich erst, nachdem man das herrliche Bergpanorama genossen hat. Ich habe mich für ersteres entschieden. Auf der Rückfahrt ist der Weg komplett fahrbar und der Abschnitt von der Alp ins Engadin durchs Val Susauna hält landschaftlich einiges bereit. Der Weg führt zwar über eine Alpstrasse, doch laden zahlreiche schöne Plätze am Ufer des Vallember immer wieder zum Verweilen ein, bevor man die Siedlung Susauna erreicht, wo eine Besenbeiz nochmals zum Einkehren verführt, bevor es zum Endpunkt am Bahnhof Cinuos-chel-Brail geht.


Casannapass (GR)

01. August 2022

Tag eins von meinem viertägigen Bikeurlaub in Davos startete mit einer gemütlichen Tour auf dem Weissfluhjoch. Nachdem man über die Schotterfelder der Skipisten die ersten zwei Kilometer absolviert hat, zweigt der Wanderweg Richtung Grüensee links ab und das Bikevergnügen kann beginnen. Schon nach wenigen Metern erreicht man kurz vor dem Casannapass den ersten namenlosen See. Vom Pass selber merkt und sieht man nicht viel, denn man überquert ihn in Richtung der Wasserscheide. Dann folgt durch das Wetterloch eine etwas anspruchsvolle Stelle mit felsigen Absätzen. Schon unterhalb zeigt sich der Grüensee von seiner schönen Seite. Im Sommer sollte man auf keinen Fall die Badehose vergessen und es den meisten Besuchern  gleichtun. Die Wassertemperatur ist sicher nicht jedermanns Sache, aber die Kulisse entschädigt für die Gänsehaut. Nach dem Durannapass folgt auf dem Obersäss die einzige Einkehrmöglichkeit. Nebst vielen Getränken werden auch selbstgemachte Nussgipfel und Fideriser Torte angeboten. Die anschliessende Abfahrt über Moos- und Schindelboden stellte sich dann trotz Trockenheit als Schlammschlacht heraus. Immer wieder treten am Wegrand Quellen hervor und machen den Weg tief und rutschig. Im unteren Teil wird es dann trockner und man findet ideales Bikegelände bis runter nach Küblis.


Doubs (NE)

26. Juli 2022

Landschaftlich schöne Tour dem Doubs entlang. Nach dem Start in La Chaux-de-Fonds geht es gleich steil los und nach gut 30 Minuten erreicht man den Pouillerel, einen Hügel gut 200 Meter über der Stadt. Im Anschluss geht es dann über traumhafte Singletrails westwärts und man sollte beim Hof Le Basset nicht den Abzweiger Richtung Les Roches-de-Moron verpassen, einem bekannten Ausflugsrestaurant, von dessen Aussichtsterasse aus man einen grandiosen Blick auf den 300 Meter tiefer liegenden Lac de Moron hat.  Über den Wanderweg führt die Strecke runter zur Forststrasse Richtung Saut du Doubs. Leider konnte ich nur den Saut bestaunen, der Doubs ist wegen der Trockenheit zwischen dem Lac des Brenets und dem Lac Moron schon seit Wochen ausgetrocknet. Nach einer Stärkung im Restaurant geht es über die Forstrasse wieder ostwärts bis zur Staumauer des Lac Moron. Dort beginnt der traumhafte Singletrail dem Doubs entlang. Mal schlängelt er sich dem Fels entlang, dann führt er wieder durch traumhafte Waldpartien. Bis auf ein paar Stellen, an denen man absteigen muss, ist er durchwegs fahrbar. Die Gegend macht trotz ihrer Schönheit einen zum Teil menschenleeren Eindruck, unterwegs trifft man nur auf wenige Wanderer. Und doch findet man am Flussufer immer wieder schöne Plätze für eine Rast. Beim Maison Monsieur endet dann der Genuss und man darf sich noch gut 500 Höhenmeter auf der Hauptstrasse und später über eine Forststrasse bis zurück nach La Chaux-de-Fonds kämpfen. Aber wer noch nicht genug vom Doubs hat, es gibt ja noch andere Abschnitte, die es zu entdecken gibt.


Moosalp (VS)

19. Juli 2022

Tour mit tollen Singletrail-Abfahrten für jedermann. Gestartet wird auf der Moosalp, wohin einen das Postauto von Visp aus bequem hochtransportiert. Auf der asphaltierten Alpstrasse geht es erstmal wieder leicht bergab bis zur Breitmatte, von wo aus das Bike bis hoch zum Breitmattusee kurz geschoben werden muss. Idyllisch eingebettet liegt der See zwischen Tannen und lädt ein erstes Mal zum Verweilen ein. Kurz darauf folgt mit dem Bonigersee bereits der nächste See, bevor es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt auf der Moosalp geht. Die anschliessende Abfahrt zur Alp Brand ist dann grosse Klasse und das Restaurant wartet mit leckeren Speisen auf, so dass man sich für die kommenden Höhenmeter stärken kann.  Mit gemächlicher Steigung geht es dann 500 Höhenmeter rauf bis zur Alp Gibidum. Von dort aus steigt man in die zweite Abfahrt ein, welche beim Elektrizitätswerk Breite Stäg, welches man beim Aufstieg bereits passiert hat, wieder endet. Nun gilt es noch die letzten 150 Höhenmeter zu bezwingen, bevor es von der Undri Eischolalp in die finale Abfahrt nach Gampel geht. Dabei folgt man hauptsächlich dem Lunggi-Trail. Dieser ist technisch stellenweise etwas anspruchsvoll, macht aber eine Menge Spass und hält unterwegs auch landschaftlich mit Suonen und toller Aussicht einiges bereit.


Zermatt (VS)

18. Juli 2022

Technisch anpruchsvolle Tour mit einigen Schiebepassagen. Von der Bergstation Schwarzsee startet die Tour am Fusse des Matterhorns und führt über die Stafelalp bis zu den Staubecken der Muttsee-Kraftwerke. Die anschliessende Passage führt mal durch kleine Tannenhaine, dann wieder über Wiesen bis runter nach Zmutt und ist wohl ein Höhepunkt dieser Tour. Dort warten zwei heimeilige Bergbeizen auf die hungrigen Besucher, bevor man das zweite Stück der Abfahrt runter nach Zermatt in Angriff nehmen kann, welches nicht weniger schön ist. Vom Dorf aus bringt einen die Bergbahn erst einmal wieder hoch zum Blauherd. Bei Temperaturen von knapp 25 Grad auf 2500 Metern kommt so eine Gipfellounge grad gelegen und man kann wieder die Aussicht Richtung Matterhorn geniessen. Die Passage rüber zur Fluealp führt vorbei am Stellisee und wird gegen den Schluss nochmals etwas steil. Krachen lässt es dann wieder die Abfahrt runter zum Grindjesee. Vor allem der Teil oberhalb des Sees ist traumhaft zum Fahren. Wer noch nicht genug Bergseen hat, der wird leicht abseits der Strecke auch noch den Grüensee besuchen müssen, bevor es dann die letzte Steigung zur Gornergratbahn zu absolvieren gilt. Schon bald trifft man aber auf der Riffelalp ein, wo bereits wieder schönen Gartenterassen zum Verweilen einladen. Die Abfahrt vom Bahnhof Riffelalp runter nach Zermatt ist zwar anfänglich etwas verblockt, entpuppt sich aber im unteren Teil als Traumstrecke.


Melchsee (OW/BE)

14. Juli 2022

Klassikerroute mit schönem Abfahrtsspass. Mit Gondel- und Sesselbahn geht es von Engelberg auf den Jochpass. Dort startet die Tour über den Hells Bells Trail (S2) zur Engstlenalp, wo sich bereits die erste Gelegenheit zum Einkehren im historischen Kurhaus bietet. Im Anschluss geht es über den Geisstritt hoch zur Tannalp. Stellenweise wird dort wegen der Absturzgefahr das Schieben des Bikes empfohlen. Angesichts der vielen Wanderer, die ebenfalls unterwegs sind, lohnt es sich diese Empfehlung zu befolgen. Auf der Tannalp wird die Strasse wieder breit und asphaltiert, bevor man auf die steile Schotterpiste Richtung Ärzegg abzweigt. Dieser Umweg lohnt sich unbedingt, hat man doch von der Ärzegg aus einen tollen Blick auf Engstlen- Tannalp- und Melchsee sowie auf die Berner Alpen. Von der Bergstation des Sesselliftes führt ein Strässchen wieder runter zum Melchsee, wo ein breites touristisches Angebot auf die Besucher wartet. Statt den direkten Weg über die Alpstrasse ins Tal zu fahren, lohnt sich ein Umweg über den malerischen Blausee. Kurz dahinter muss das Bike zwar für ein paar Meter geschoben werden, die grandiose Abfahrt vom Spätbüel über den Wanderweg runter zur Stöckalp lässt diese Strapazen jedoch rasch vergessen. Ab dort führt die Route immer der Melchaa entlang bis zu einem kleinen Staubecken, von wo aus es nochmals ein paar Höhenmeter bis hoch zum Teufibächli zu absolvieren gilt, bevor die Abfahrt nach Sachseln in Angriff genommen werden kann.


Wissmeilenpass (SG/GL)

12. Juli 2022

Strenge Tour mit langer Schiebepassage vor dem Pass. Los geht es auf dem Prodkamm. Die erste Passage rüber zur Maschgenlücke führt über einen schönen Singletrail und schon nach weniger als 20 Minuten erreicht man den Maschgenkamm. Auf dem Abschnitt zur Spitzmeilenhütte geht es immer mal wieder auf und ab, liegt doch die Hütte fast auf gleicher Höhe wie der Maschgenkamm. Die Strecke ist gesäumt von kleinen Tümpeln und kann bis auf ein paar wenige Meter komplett gefahren werden. Nach der Stärkung in der SAC-Hütte geht es nur noch schiebend weiter. Erst oben am wunderschönen Madseeli können wieder ein paar wenige Meter gefahren werden. Auch die restlichen 250 Höhenmeter bis hoch zum Wissmeilenpass schiebt man das Bike. Die Aussicht oben auf die Glarner Alpen ist dann aber atemberaubend und auch den Spitzmeilen hat man auf Augenhöhe. Dann folgt sicher das Highlight der Tour, die Abfahrt runter zur Alp Mühlebach. Ab dort geht es dann über eine Alpstrasse bis kurz vor die Skihütte, wo ein Wanderweg durch den Wald abzweigt. Die Hütte ist nicht bewirtet, in der Stube stehen jedoch Getränke und kleine Snacks bereit. Die weitere Abfahrt über die Alpstrasse bis zum Parkplatz bei Punkt 1192 ist dann sehr steil und sicher kein Highlight. Ab dort wird die Strasse wieder flacher und führt durch eine Schlucht nach Engi im Sernftal. Alternativ zur Strasse kann man von dort die Forststrasse links des Flusses bis Schwanden nehmen, welche auch stellenweise im Wald liegt, was bei der sommerlichen Hitze sicher von Vorteil ist.


Aroser Alp (GR)

15. Juni 2022

Einfache Tour rund um das Arosa Bärenland. Von der Mittelstation der Weisshornbahn geht es erst mal Richtung Ochsenalp. Auf dem Weg dorthin hat man immer wieder tolle Ausblicke ins Schanfigg sowie hinüber zum Faninpass, welcher auch noch auf meiner Liste steht. Die Alpbeiz auf der Ochsenalp kann man einfach nicht auslassen. Die Karte bietet saisonale Spezialitäten, aber auch Klassiker wie die Spätzli in verschiedenen Variationen. Nun geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück zur Mittelstation der Weisshornbahn und im Anschluss gleich weiter über das Restaurant Alpenblick zur Aroser Alp. Dort wurden Wanderweg und Biketrail voneinander entflochten und es soll angeblich ein neues "Fahrregime" (im Uhrzeigersinn) gelten. Da dieses vor Ort jedoch weder signalisiert noch anderweitig ersichtlich war, kämpften wir uns freestyle über die diversen Trails, ohne auch nur einem Biker oder Wanderer zu begegnen. Bald schon hat man den ersten tollen Blick auf den Schwellisee, welcher nun zum treuen Begleiter auf dem weiteren Weg der Tour wird. Zuhinterst im Talkessel kann man sich dann entscheiden, ob man über die Alpstrasse oder den neu gebauten Trail nach Innerarosa zurückfahren will. Dieser gehört zur Kategorie blau und ist auch für Anfänger gut geeignet. Die Rückfahrt ins Dorf folgt dann der jungen Plessur und ist stellenweise technisch wieder etwas anspruchsvoller. 


Heinzenberg (GR)

14. Juni 2022

Technisch und konditionell einfache Tour quer über den Heinzenberg. Nachdem das Postauto die Höhenmeter für uns gemeistert hat, beginnt die Tour auf dem Glaspass oberhalb von Thusis. Kaum hat man die asphaltierte Bergstrasse verlassen, taucht man in ein Blumen- und Pflanzenmeer ein. Der Weg ist auch immer wieder von kleinen Tümpeln und Biotopen gesäumt. Der Lüschersee ist nun, nachdem er vor rund hundert Jahren trockengelegt wurde, wieder in seinen natürlichen Zustand zurückversetzt und der erste der vier grösseren Seen auf dieser Tour. Nur ein paar Minuten später erreicht man mit dem Pascuminer- und dem Bischolasee die nächsten beiden Bergseen. Mit dem Piz Beverin im Hintergrund ergeben sich tolle Fotomotive. Die Abfahrt über die Porteiner Alp ist stellenweise etwas verblockt, aber das Schieben und Tragen hält sich in Grenzen. Auf der Alp Parsiras kann man sich dann im Alprestaurant stärken, bevor man die nächsten Kilometer bis zur Alp Sut in Angriff nimmt. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zum Lag Miert, einem kaum bekannten Bergsee oberhalb von Rhäzüns. Eingebettet zwischen Tannen lädt er zum Verweilen ein. Im Anschluss folgt die einfache, aber nicht minder schöne Abfahrt nach Realta. Ab Rothenbrunnen steigt der Weg nochmals leicht an und man hat immer wieder eine schöne Sicht auf die Isla Bella, wo sich der Hinterrhein wild durch Kiesbänke schlängelt, bevor man in Reichenau das Ziel der Tour erreicht.


Arnisee (UR)

11. Juni 2022

Grandioser Klassiker mit tollem Abfahrtsvergnügen ins Reusstal. Nach dem Bahnhof Göschenen begibt man sich für die ersten Kilometer auf die offizielle Route 406 von Schweiz Mobil. Oft folgt man dabei der Gotthardstrecke der Eisenbahn. Bis nach Gurtnellen sind auch ein paar Schiebestellen dabei, doch diese vermögen das Abfahrtsvergnügen nicht zu trüben. Ab dort beginnt dann der lange Aufstieg zum Arnisee. Die Steigung ist mit rund 10% immer etwa gleich und am besten schlägt man ein gemächliches Tempo an. In Gurtnellen Dorf wartet für eine Zwischenstärkung auch ein gemütliches Beizli auf hungrige und müde Biker. Trotz der Anstrengung ist die Fahrt hoch über die Alpstrasse ein Vergnügen. Gerade wenn die Heuernte noch nicht durch ist, wartet eine grandiose Blütenpracht auf die Wanderer und Biker. Bei der Heissigegg hat man es dann geschafft. Nun kann man es bis zum Arnisee noch gemütlich rollen lassen. Obwohl es sich um einen künstlichen Stausee handelt, ist der Anblick inmitten der Berge einfach eine Augenweide. Für die nächste Stärkung warten auch noch  drei Restaurants auf die Besucher. Hat man sich an der Kulisse sattgesehen, so beginnt die Abfahrt anfänglich über die gleiche Strecke wie der Aufsteig. Ab dem Rinderstaffel zweigt dann der Singletrail durch den Intschiwald ab. Die Abfahrt ist mit S2 nicht allzu schwierig, trotzdem geht es ganz schön in die Waden und man sollte bis zum Schluss konzentriert bleiben.  Statt von Intschi direkt auf der Hauptstrasse talabwärts zu fahren, wählt man besser die Route über den Hinter- und Vorderberg. Dort führt die Route über Kiesstrassen anfänglich durch Streusiedlungen und später entlang der Reuss bis nach Erstfeld.


Seelisberg (NW/UR)

10. Juni 2022

Aussichtsreiche Tour hoch über dem Vierwaldstättersee mit wenigen Tragepassagen. Das Abenteuer startet auf rund 1600 Metern auf der Klewenalp. Nach kurzem Einrollen geht es bereits rasant bergab bis zur Alp Ronen. Kurz dahinter hat man die Möglichkeit, der offiziellen Route direkt runter ins Choltal zu folgen, oder einen Umweg über die Alp Untereschlen zu machen. Ich habe mich für zweiteres entschieden, was angesichts des nassen Terrains an diesem Tag wohl die sinnvollere Wahl war. Bis zur Alp muss das Bike zwar ein paar Mal gestossen werden, doch wird man dann mit einer tollen und nicht allzu schwierigen Abfahrt runter ins Tal entlöhnt. Im Choltal verlässt man die Strasse sogleich wieder und wählt die Route über Eggeli - Hammen. Kurz nach dem Abzweigen muss dann auch wieder kurz gestossen werden, doch wird man sogleich mit einer wunderschönen Fahrt quer durch Hochmoorwiesen entlöhnt. Dabei sollte man unbedingt auf den Wegspuren bleiben. Die restliche Abfahrt bis Emmetten legt man auf der offiziellen Route zurück. Der anschliessende Aufstieg zur Brandegg ist nicht allzu steil und unterwegs hat man mehrmals einen grandiosen Ausblick auf den Vierwaldstättersee. Die Abfahrt von Brunni nach Bauen ist dann mehr was für Wanderer und das Bike muss auch einige Stufen runtergetragen werden. Kurz oberhalb von Bauen kann aber wieder gefahren werden und der Rest der Tour entlang des Urnersees ist dann nur noch Genuss pur, warten doch in Bauen, Isleten und im Reussdelta von Seedorf wunderbare Beizli auf die durstigen Biker.


Grenchenberg (SO/BE)

06. Juni 2022

Technisch einfache Tour mit hohem Singletrail-Anteil und wenig Asphalt. Nach der bequemen Fahrt mit der Seilbahn auf den Weissenstein geht es erst mal gemächlich los Richtung Althüsli. Erst kurz vor dem Restaurant sind ein paar Höhenmeter zu bewältigen. Danach folgt eine wunderschöne Passage vorbei an den Gasthäusern Schauenburg und Oberes Brüggli bis zum Bettlachberg, auf der man immer wieder die Aussicht Richtung Mittelland geniessen kann. Dabei wechseln sich immer wieder Kiesstrasse und Wanderweg ab. Die anschliessende Abfahrt am Grenchenberg führt dann über einen knackigen Singletrail bis kurz oberhalb der Stadt. Kurz vor Romont durchquert man die Combe und damit auch die Sprachgrenze. Vom Dorf aus führt wieder eine Kiesstrasse bis auf 900 Meter. Dort darf man keinesfalls den Abzweiger durch die Alpwiese hinüber zum Wanderweg verpassen. Dieser führt einen über schöne Juraweiden bis zum Bözingenberg, wo eine exzellente Küche auf die Gäste wartet. Frisch gestärkt kann man nun die Abfahrt über den Wanderweg bis zum Tierpark geniessen. Auch diese führt wieder über tolle Singletrails mit schöner Aussicht auf die Stadt Biel. Oberhalb des Tierparkes existieren auch ein paar inoffizielle Trails, welche durchaus Fahrspass garantieren. Der Rest der Abfahrt über die Forststrasse nach Pieterlen ist kurz erklärt; einfach rollen lassen.


Hochalp (AR/SG)

19. Mai 2022

Technisch fordernde Tour mit einigen kurzen Tragepassagen. Schon beim Ortsausgang in Urnäsch geht es über die geteerte Strasse bergauf Richtung Hochalp. Auf den kommenden 700 Höhenmetern gibt es einzig vor dem Gross-Langboden ein etwas flacheres Stück. Ansonsten ist die Strasse recht steil angelegt und die Beine werden bereits recht gefordert. Die grandiose Aussicht von der Hochalp aus entschädigt dann aber für die Strapazen. Auf der einen Seite reicht der Blick bis zum Bodensee, während auf der anderen Seite der Alpstein mit dem Säntis aufwartet. Zudem kann man sich in der Alpwirtschaft mit einfachen Speisen verpflegen. Nun folgt der Höhepunkt dieser Tour. Die Fahrt rüber zum Spicher führt über tolle Singletrails. Zwar muss ab und zu auch mal geschoben und rauf zum Spicherwald auch kurz getragen werden, die tolle Aussicht entlöhnt aber immer wieder für die Mühen. Ab der Alp Spicher wird der Weg dann wieder breiter und ohne grosse weitere Strapazen erreicht man irgendwann die Alp Ellbogen, dem Startpunkt zum Rappenloch. Ich bin die Abfahrt zuletzt vor 25 Jahren gefahren und ich würde behaupten, der Weg war damals in einem besseren Zustand. Kompensiert wird dies jedoch durch das eindeutig bessere Material und so kann die sehr steile Abfahrt mit guter Technik gemeistert werden. Der linke Zeigefinger sollte dabei aber mit Zurückhaltung eingesetzt werden. Bis zum Ziel in Nesslau warten denn keine grossen Herausforderungen mehr. Über Wanderwege und Nebenstrassen vorbei an Höfen und saftigen Weiden erreicht man das Ziel.


Chammhalden (AI/AR)

18. Mai 2022

Gemütliche Tour durch das Appenzellerland. Los geht es beim Bahnhof Appenzell über eine Quartierstrasse Richtung Weissbad. Gemütliches Einrollen ist angesagt. Ab dort steigt die Strasse zum Lehmen dann aber an und die Wirtschaft kommt wie gerufen und lädt mit seiner gemütlichen Gartenterasse zum Mittagessen ein. Von nun an geht es über die Forststrasse weiter bis zur Potersalp. Links und rechts der offiziellen Route von Schweiz Mobil säumen immer wieder explizite Bikeverbote den Weg. Schade, gerade willkommen fühlt man sich so nicht. Auf der Potersalp warten dann blühende Weiden durchzogen von wilden Bächen auf die Besucher und laden zum Verweilen ein. Untypisch für den Alpstein ist auf der Chammhalden keine Alpwirtschaft zu finden. Dort geht es über den Wanderweg Richtung Kronberg durch den Bruggerwald bis zum Langälpli. Dabei durchquert man ein Hochmoor und sollte unbedingt auf dem Weg bleiben.  Die Abfahrt runter an die Strasse ist auf der Karte als schlechte Naturstrasse aufgeführt. Offenbar wurde sie in den letzten Jahren mit viel Beton ausgebaut und das Abfahrtsvergnügen hält sich in Grenzen. Umso schöner ist dann wieder das Wegstück durch das Aueli bis zur Steinflue, von wo der Lillyweg startet. Wer sein Bike nicht gerne schiebt, dem sei angeraten, auf der Hauptstrasse bis zum Punkt 899 weiterzufahren und den Themenweg auszulassen. Die letzten zwei Kilometer bis Urnäsch sind dann aber nochmals Bikevergnügen pur ohne technische Anforderungen.


Passo Folungo (I)

11. Mai 2022

Technisch anspruchsvolle Tour über dem Lago Maggiore. Beim Parkplatz auf dem Colle geht es los. Von dort führt eine Kiesstrasse mit leichter Steigung bis zum Passo Folungo. Noch mit frischen Beinen geht es in den ersten Abfahrtsteil. Anfänglich führt die Route über eine Alpstrasse zur Alpe Corto Bavarone Sotto. Dort verliert sich nach dem Bach der Weg und das Bike muss etwas den Wiesenhang hinauf geschultert werden. Nach gut fünf Minuten geht es bereits wieder weiter über tolle Wanderwege. Am Wegrand flüchten immer wieder Smaragdeidechsen und zum Teil auch Schlangen. Über wunderschöne Trails erreicht man die Alp Piaggia mit ihren schönen Rustici und der Kapelle. Der Weg runter zur Ponte Dragone ist dann technisch anspruchsvoll und führt über diverse Holztritte und enge Kehren. Auch von der Brücke bis zum Weiler Scareno ist immer mal wieder Schieben angesagt. Zwischen Scareno und Aurano kann dann aber wieder fast alles gefahren werden. Das Dorf wirkt etwas ausgestorben und auch ein Restaurant findet sich vorerst keines. Erst weiter oberhalb des Dorfes im Ortsteil Segletta hat es beim Endpunkt der ZipLine eine Einkehrmöglichkeit. Nach weiteren 250 Höhenmetern hat man dann das Piancavallo erreicht. Ab dort führt eine alte Militärstrasse fast eben zur Cima di Morissolo, von wo aus man einen wirklich atemberaubenden Ausblick auf den oberen Lago Maggiore hat. Die Abfahrt runter nach Tralego führt anfänglich noch über einen Singletrail über den Startpunkt Colle, anschliessend über Forststrassen bis zum Endpunkt.


Gspon - Giw (VS)

01. Mai 2022

 Kurze Tour oberhalb von Visp mit viel Downhill-Spass. Obwohl das Restaurant in Gspon noch geschlossen war, zog es mich einmal mehr dort hinauf. Und auch diesmal wurde ich mit einem grandiosen Bergpanorama belohnt. Zwar versteckten sich  der Dom und das Weisshorn noch etwas hinter den Wolken, doch das tat meiner Bewunderung für diese grandiose Landschaft keinen Abbruch. Schön, wenn eine Tour grad mit einem Downhill beginnt. Die Abfahrt über die Alp Kleeboden ist technisch zwar nicht sehr anspruchsvoll, doch machte sie über die noch leeren Wanderwege höllisch Spass. Oberhalb von Staldenried gelangt man wieder auf die asphaltierte Strasse, welche einen in den Weiler Riedji bringt. Über die ausgeschilderte Bikeroute 547 gelangt man zu den Weilern Under- und Oberbrunnu. Unterwegs warten schöne Singletrails, welche einen durch die Lärchenwälder führen. In Underbrunnu  muss das Bike kurz geschoben werden, bevor man oberhalb des Weilers wieder auf die asphaltierte Strasse gelangt, welche zur Bergstation Giw führt. Auch dort oben hat das Bergrestaurant im Mai noch Zwischensaison. Man ist gut beraten, wenn man sich zu dieser Jahreszeit selbst verpflegen kann. Nun kann man sich auf 1300 Downhill-Meter freuen. Zwischendrin hat es zweimal einen fast ebenen Abschnitt, auf dem sich die Finger- und Beinmuskeln etwas entsäuren können. Leider erreicht man dann viel zu schnell die Stadt Visp, wo in der schönen Fussgängerzone dann aber viele Gartenwirtschaften aufwarten.


Lützel (F/JU/BL/SO)

27. März 2022

Nach einem stärkenden Frühstück im Hotel Petit Kohlberg startet die Route mit einer kurzen aber knackigen Abfahrt runter an die Lützel, welche dort die Landesgrenze zwischen Frankreich und der Schweiz bildet. Auf der französischen Seite erreicht man das Grenzdorf Lucelle, welches eigentlich nur aus einer Zollstation, einer alten Abtei und einem Restaurant auf der Schweizer Seite besteht. Es empfiehlt sich aber, kurz am See dort zu verweilen und die Stille zu geniessen. Im Anschluss daran geht es auf der anderen Flussseite dem Wanderweg entlang. Während sich auf der anderen Flussseite die Motorradfahrer und Rennvelofahrer die Strasse mit den Autos teilen, hat man auf dem teils schmalen Wanderweg tolles Biketerrain und man erreicht beim Restaurant Neumühle den Kanton Baselland. Etwas weiter, beim Weiler Sägemühle beginnt der Anstieg zum Dorf Roggenburg und weiter zur Welschmatt. Auf der asphaltierten Strasse lassen sich die 300 Höhenmeter jedoch gut absolvieren und als Belohnung wartet auf der Welschmatt am Wochenende die Besenbeiz der Bauernfamilie Bühlmann. Dort gibt es kleine und grosse Speisen und erfrischende Getränke zur Stärkung. Auf der anschliessenden Abfahrt nach Laufen zeigt sich dann das Laufental von seiner schönsten Seite. Mal über Feldwege, dann wieder über Wiesen- und Wanderwege erreicht man leider viel zu schnell den Talgrund bei Bärschwil.


Ajoie (JU/F)

26. März 2022

Eine gemütliche Tour durch den nordwestlichsten Zipfel der Schweiz mit Übernachtung im Elsass. Nach dem Start in Boncourt erklimmt man den Mont Renaud mit seinem Aussichtsturm. Im Anschluss folgt man dem Wanderweg, welcher entlang der Landesgrenze zu Frankreich führt. Oberhalb des Dorfes Montignez verlässt man die Grenze und nach dem Dorf Lugnez führt die Route über einen Feldweg vorbei an der Kapelle St-Imier bis runter nach Beurnevésin. Nach einem kurzen Anstieg erreicht man die alte Zollstation bei Pfetterhouse. Wieder genau auf der Landesgrenze führt der nächste Singletrail entlang der Grenze bis zum ehemaligen Grenzübergang der Eisenbahnlinie Bonfol (CH)  - Pfetterhouse (F) welche 1971 stillgelegt wurde. Ab dort ist die ehemalige Bahntrasse als Radweg ausgebaut und man gelangt auf ihr über eine kurzen Umweg ins sogenannte Larg-Eck. Unterwegs informieren immer wieder Tafeln die Besucher über die Zeiten des ersten und zweiten Weltkriegs, während denen dieses Gebiet von grosser strategischer Bedeutung war. Bis zum Etappenziel geht es nochmals bergauf. Nach dem ersten Anstieg erreicht man das elsässische Liebsdorf. Dort kann man kurz verschnaufen, bevor es bereits wieder aufwärts geht. Über sanfte Hügel erreicht man dann das Hotel auf dem Petit Kohlberg, welches ich für eine Übernachtung nur wärmstens empfehlen kann.


Tiersteinberg (BL/AG)

10. März 2022

So langsam meldet sich der Frühling auch bei uns auf der Alpennordseite. Da die Tage noch nicht so lang sind und die Temperaturen am Morgen noch sehr tief, bietet sich eine Tour in der näheren Umgebung an. Ab Gelterkinden geht es der Hauptstrasse entlang bis Ormalingen. Dort zweigt ausserhalb des Dorfes eine steile Forststrasse ab, auf der man den Asphof und dort auch die Grenze zum Kanton Aargau erreicht. Mit angenehmer Steigung erreicht man auf einer weiteren Forststrasse die Hochebene des Limperges. Mal durch den Wald, dann wieder direkt auf der Krete gelangt man immer weiter nordwärts. Mehrmals eröffnet sich eine tolle Aussicht Richtung Fricktal und Schwarzwald. Ab dem Tiersteinberg folgt dann eine kurze aber tolle Abfahrt bis zur Ruine. Der weitere Weg bis nach Frick führt durch schöne Obst- und Kirschgärten. Ab dem Hauptort des Fricktals steigt die Route dann nochmals an. Vorbei am Golfplatz und Rebhängen erreicht man den Grossberg. Ab dort ist es dann ein fröhliches Auf und Ab über gut ausgebaute Forststrassen. Nach dem Weiler Sulzerberg wartet noch der idyllische Heubergweiher, bevor kurze Zeit später das Ziel in Laufenburg erreicht.


Motto di Croce (TI)

02. Februar 2022

Der Nordföhn sorgte im Tessin für frühlingshafte Temperaturen und so machte ich mich auf den Weg in den Süden. Ab Magliaso folgt die Route zuerst der Hauptstrasse bis ins Dorf Pura. Über einen Feldweg gelangt man etwas ausserhalb des Dorfes in den Wald und schon beginnt der erste Single-Trail nach Curio. Ab dort kann man auf den asphaltierten Strassen wieder Höhenmeter machen und erreicht weit oberhalb von Novaggio den Abzweiger, von wo aus es rüber zur Alpe di Monte geht. Nach der Alp trifft man wieder auf die offizielle Bikeroute Nr.  66. Die anschliessende Abfahrt ins Dorf Astano ist fahrtechnisch nicht sehr anspruchsvoll, das viele Laub im Winter verdeckte jedoch fast alle Steine und Äste, so dass der Downhill doch einige Aufmerksamkeit abverlangte. Danach wird die Route recht abwechslungsreich. Mal fährt man durch Dörfer, dann wieder durch Rebberge oder einfach über Feldwege. In Monteggio hat man dann den letzten grossen Anstieg geschafft und schnell erreicht man die Tresa, welche die Grenze zwischen der Schweiz und Italien markiert.  Die letzten sechs Kilometer bis Ponte Tresa hatten es nochmals in sich. Zum Teil zeigte sich der Weg am Fluss entlang recht matschig und mit vielen kleinen Zwischenanstiegen wurden auch noch die letzten Kraftreserven angezapft.